Es war an einem Wochenende, das ich mit meinem Lebensgefährten an der Ostsee verbracht hatte. Und es sollte mein Leben nachhaltig verändern, sogar teilweise auf den Kopf stellen.
Ich bekam einen Anruf von Raja, meiner Schwester. Sie war ganz aufgeregt. Freudig aufgeregt. „Rebecca, wir haben uns eine Hündin auf dem Pferdehof in Bremen angeschaut. Sie war direkt sehr aufgeschlossen zu uns und vor allem zu den Kindern. Wir konnten sie direkt kraulen. Wir würden sie gerne zu uns nehmen und nächstes Wochenende abholen. Kommst du mit? Ich schicke dir ein Bild von Kira!“ Natürlich habe ich direkt ja gesagt. Und eine Woche lang immer wieder und voller Vorfreude das Foto angesehen…
Als Hundetrainerin und Dogwalkerin werde ich natürlich oft gefragt, ob ich auch selbst einen Hund habe. Meine Antwort auf diese Frage war lange Zeit leider „Nein“. Ich habe zwei Katzen und betreue jeden Tag die Hunde in meinem Gassi-Service. Doch der Wunsch nach einem eigenen Hund war schon länger da. Allerdings habe ich nur wenig Zeit und mein Lebensgefährte wollte nicht noch einen Vierbeiner. Wie der Zufall es manchmal will, äußerte meine Schwester Raja ebenfalls den Wunsch nach einem Hund. Warum also kein Dogsharing und sich gemeinsam bzw. abwechselnd um das Tier kümmern!?
Die Vorstellungen meiner Schwester waren klar. Es sollte eine Hündin sein, kein Welpe aber noch jung. Sie sollte aus dem Tierschutz und nicht vom Züchter kommen, Schlappohren haben und schwarz sein. Da Raja drei Kinder hat, war es selbstverständlich ebenso wichtig, dass sie kinderlieb und auch klein genug ist, damit diese sie auch an der Leine halten können. Ach ja, sozialverträglich stand auch noch auf ihrer Wunschliste. Das war für mich natürlich auch wichtig, damit ich sie mit zu meiner Arbeit, meinem Gassi-Service, nehmen kann. Daher sollte es auch kein großer Hund sein, schließlich muss für die anderen Hunde im Auto auch noch genügend Platz sein. Die Verträglichkeit mit (meinen zwei) Katzen war ebenso Voraussetzung für die Aufnahme der Fellnase. Sie sollte überwiegend bei meiner Schwester wohnen, so dass ich sie alle paar Wochen für ein bis zwei Wochen zu mir hole.
So kam es dann, dass meine Schwester und ich Kira von der Pflegefamilie auf dem Pferdehof in Bremen abholten. Dort lebte sie zwei Wochen lang in einem Rudel mit 10 Hunden und hatte in ihrem jungen Leben anscheinend noch nicht viel kennengelernt. Sie lief nicht an der Leine und war sehr unsicher, den Hof zu verlassen. Also trugen wir sie zu meinem Auto und setzten sie mit einem Kauknochen in das Hundeabteil hinten im Wagen. Ihre Unsicherheit verstärkte sich während der Fahrt, sie jaulte und kaute lieber auf ihrem neuen Geschirr als auf dem Knochen herum.
Es sah nach einem nicht einfachen Weg aus. Doch Kira war ab sofort Naira und sollte nun in ihr neues Leben mit uns starten.
Zuhause bei Raja angekommen, war Naira überwältigt von den vielen Geräuschen, die hier ganz anders waren als auf dem Land. Auch hatte sie dort wohl nur oder überwiegend draußen gelebt und so war sie auch in der Wohnung sichtlich unsicher. Die vielen ungewohnten Geräusche, allen voran laute Dinge wie Staubsauger oder Mixer, machten ihr Angst. Teilweise war diese so stark, dass Naira sie sogar angegriffen hat. Auch der Besen oder Gartenschlauch, eigentlich alles, was Menschen in die Hand nehmen, waren furchteinflößend für unseren Neuzugang.
Naira kannte natürlich auch keinen Fahrstuhl, selbst das Treppensteigen mussten wir wochenlang mit ihr üben. Genauso war sie nicht stubenrein und lernte in der ersten Zeit, ihr Geschäft draußen zu verrichten.
Eine große Herausforderung war außerdem das Füttern. Naira fraß nur nachts, wenn alles ruhig war. Dabei durfte der Napf nicht zu tief sein, denn das schränkte ihr Sichtfeld ein und vergrößerte ihre Unsicherheit. Um Vertrauen aufzubauen und sie zum Fressen zu animieren, fütterten wie sie oft aus der Hand.
Auch das Spazierengehen war etwas ganz Neues für Naira. Da sie es nicht kannte, wollte sie am liebsten nur zu Hause bleiben. Sie schlich draußen lange Zeit nur ganz langsam herum und war jedes Mal erleichtert, wenn sie endlich wieder nach Hause konnte. Dort ließen wir sie natürlich erst mal nicht alleine, sondern übten konsequent in kleinen Schritten.
Dieses regelmäßige und verständnisvolle Training mit überwiegend positiver Verstärkung hat uns mittlerweile ein gutes Stück nach vorne gebracht. Naira hat schon Vieles gelernt, zum Beispiel das Duschen. Sie fährt mit dem Bus und Lastenfahrrad und geht mit uns ins Restaurant. Innerhalb von nur sechs Monaten konnte sie alle Basis-Signale und ist ein guter Alltags-Begleiter geworden. Ihre Unsicherheit hat sich enorm gebessert, ist aber bei fremden Hunden nach wie vor ein Thema, an dem wir natürlich weiterhin arbeiten. Denn Hunde lernen, genau wie wir Menschen, nie aus. Daher bleibt es spannend in jedem Mensch-Hund-Team und es gibt immer etwas, das man zusammen tun und erleben kann.
Genau das möchte ich auch mit meinen Kursen und Workshops erreichen. Ich möchte euch Übungen an die Hand geben, die ihr dann auf euren täglichen Gassi-Runden und Spaziergängen selbst umsetzen könnt – und eben nicht nur im Kurs. Denn das Training sollte nicht nur in der Hundeschule, sondern vor allem auch im Alltag stattfinden.
Ich bin Rebecca Weiß, geboren am 11. Dezember 1986 und aufgewachsen in Bargteheide. Schon immer war ich verrückt nach Tieren und so begleiteten mich bereits als Kind mein rot getigerter Kater Minka – ich gebe zu, bei der Namenswahl wussten wir nicht, dass es ein Kater ist – und viele Kaninchen als Haustiere.
Ich lebe mit meinem Lebensgefährten Michael und unseren zwei Katzen Mucki und Mia sowie meiner Dogsharing-Hündin Naira glücklich in Ottensen.
Gelernte Berufe
Nach einer Ausbildung als Konditorin und einer schulischen Ausbildung zur staatlich geprüften Assistentin für Tourismus mit dem Schwerpunkt Event- und Freizeitwirtschaft folgte ich meiner inneren Stimme. Ich spürte schon immer, dass Hunde für mich mehr sind als nur ein Hobby. So erfüllte ich mir einen Herzenswunsch, indem ich mich 2014 mit meinem Gassi-Service selbstständig machte.
Meine Zertifizierung
Seit 2018 bin ich ausgebildete und zertifizierte Hundetrainerin von Ziemer und Falke. Da ich nach wie vor eine große Freude an meiner Arbeit habe, bilde ich mit ständig weiter und vertiefe mein Wissen und mein Können in Seminaren und Webinaren.
Meine Aufgabe
Ich sehe es als meine Berufung und als meine Aufgabe an, in meiner Hundeschule modernes Wissen zu vermitteln, einen fairen Umgang zu fördern und deinen Hund zu einem verlässlichen Alltagsbegleiter auszubilden.
Meine Stärken
Dabei bevorzuge ich positive Verstärkung und lege besonderen Wert auf eine individuelle Behandlung für jedes Mensch-Hund-Team. Denn nur so könnt ihr beiden eure Ziele erreichen und auch noch Spaß an der Sache haben.
Mein größtes Lob
Dass dies eine meiner Stärken ist, wird auch in den vielen sehr guten Bewertungen deutlich. Das ehrliche Feedback meiner Kursteilnehmer ist nach wie vor mein größtes Lob und gibt mir die Möglichkeit, mich immer weiterzuentwickeln.
Meine Idee
So arbeite ich mit viel Freude an meiner Idee, eine Art Jochen Schweizer für Mensch-Hund-Teams zu werden und für sie großartige Erlebnisse und unvergessliche Momente zu schaffen.
Mein Wunsch
Auch meinen großen Wunsch nach einem eigenen Hundeplatz sowie noch viele andere Sachen verfolge ich weiterhin. Lass dich überraschen!
Liebe Grüße
Rebecca